Kümmel wird in Europa vermutlich schon seit 10.000 Jahren als Heilpflanze eingesetzt. So fanden Archäologen Kümmelspuren in den Überresten jungsteinzeitlicher Siedlungen wie den Pfahlbauten. Kümmel wird in Schriften aus Mesopotamien erwähnt und der Arzt Dioskurides, der im 1. Jahrhundert nach Christus lebte, schätzte den Kümmel in seiner „materia medica“ wegen seiner wohltuenden Wirkung auf den Darm und weil er einen süßen, lieblichen Atem verleihe. Seit dem Mittelalter, der Zeit Hildegard von Bingens, ist der Kümmel fester Bestandteil der Klosterapotheke, nicht nur zur Beruhigung des Darms, sondern auch zur Dämonenabwehr.
Traditionell wird Kümmel auch heute noch schwer verdaulichen, blähenden Speisen beigefügt, um sie bekömmlicher zu machen. So sind Kohlgerichte, Zwiebelkuchen oder fetter Schweinebraten ohne Kümmelzugabe in vielen Landesteilen undenkbar.