Seit etwa 15 Jahren zeigen Erkenntnisse aus dem Gebiet der Psychomikrobiotik, dass ein Ungleichgewicht der Darmflora ein Auslöser für psychische Erkrankungen sein kann. Das Forschungsgebiet der Psychomikrobiotik beschäftigt sich mit der Untersuchung des Zusammenspiels zwischen Gehirn und Darmflora, wobei die Beeinflussung in beide Richtungen erfolgen kann. Die Darmflora könnte sich beispielsweise über eine Regulierung des Serotoninspiegels, der für unsere gute Laune zuständig ist, auf das zentrale Nervensystem auswirken.
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Doch die aktuelle Forschung interessiert sich auch für den Einfluss der Darmflora auf andere Erkrankungen, die auf den ersten Blick nichts dem Darm zu tun haben, wie z. B. Übergewicht, Entzündungskrankheiten, Diabetes oder Allergien. Dass bestimmte Bakterien schlank machen und vor Diabetes schützen, ist eine besonders populäre Behauptung. Neuere Untersuchungen zeigten beispielsweise, dass bei adipösen Menschen der Anteil eines bestimmten Bakteriums namens Akkermansia muciniphila deutlich geringer ist, als bei normalgewichtigen Personen. A. muciniphila stabilisiert die Mukusschicht im Darm.